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Leider mussten wir den Workshop absagen

Ditch Diet Culture

Mit Anti-Bias-Training zu mehr innerer Freiheit und Selbstwirksamkeit

Fragst du dich manchmal ...

Wie kann ich in meinem mehrgewichtigen Körper besser in dieser fettfeindlichen Welt bestehen?

Wie kann ich im Rahmen meiner Möglichkeiten und Ressourcen selbstwirksamer werden?

Wie kann ich die Welt mitverändern und zu einem sichereren Ort für alle Menschen machen?

Wir leben in einer Gesellschaft, die mehrgewichtige Körper benachteiligt und beschämt. In der medizinischen Versorgung, auf dem Arbeitsmarkt, in der Teilhabe an Sport- und Freizeitangeboten, in der Bekleidungsindustrie etc. Unabhängig davon, ob wir selbst dick, dünn oder alles dazwischen sind: Von klein auf werden unsere Körper und unser Essverhalten kommentiert und bewertet. Von Familie und Freundeskreis, in Zeitschriften, Büchern und Filmen. Wir lernen früh, welches Aussehen und Verhalten als "richtig", "normal" und "wertvoll" gilt. Und weil Diätkultur und Fettfeindlichkeit so tief und breit in unserer Gesellschaft verankert sind, fällt uns oft selbst gar nicht mehr auf, wie sehr unser Denken, Fühlen und Handeln davon bestimmt wird und wo wir selbst dazu beitragen, dass das immer weitergetragen wird. Besonders ausgrenzend wird es dort, wo Körper in mehreren Aspekten als von der Norm abweichend verstanden werden.

Zum Beispiel nicht-weiße, dick_fette, behinderte, weibliche und nicht-binäre Körper. Die Body-Positivity-Bewegung setzt sich für die Belange und die Würde von mehrfach marginalisierten Körpern ein. In den sozialen Medien schrumpft dieses Anliegen oft auf die Themen Selbstliebe und Konsum zusammen: Die Botschaft "liebe dich selbst, feiere deine Schönheit und lass dir ein Schaumbad mit Kerzen ein" ist selbstverständlich nicht falsch, bleibt aber meistens oberflächlich. Leider ändert kein Schaumbad der Welt etwas an unseren Prägungen und an gesellschaftlichen Strukturen, die zutiefst diskriminierend gegenüber Körpern sind, die als Abweichung von der "Norm" begriffen werden. Natürlich können wir nicht kurzerhand das Denken und Verhalten von anderen verändern und historisch gewachsene Strukturen und Überzeugungen im Alleingang kippen. Wir können aber bei uns selbst ansetzen: Mit Mut, Reflexion und Mitgefühl für uns und andere.

Genau dafür ist dieser Workshop gedacht!

Du erlangst Wissen rund um Fettfeindlichkeit und Diätkultur, um fettfeindlichen Bias und Diskriminierung als solche erkennen und benennen zu können. Denn Wissen ist Macht!
 
Du bekommst Werkzeuge an die Hand, um eigene Prägungen und Denkmuster ins Bewusstsein holen. Damit es weniger Verletzungen, Beschämung und Ausgrenzung gegenüber dir selbst und anderen gibt.
 
Du stärkst deine Widerstandskraft und Haltung gegen Fettfeindlichkeit und Diätkultur und erarbeitest dir so mehr innere Freiheit und Selbstwirksamkeit.
 
Wir begleiten dich und die Gruppe mit Erfahrung und Fingerspitzengefühl: In einer zugewandten und fehlerfreundlichen Atmosphäre können Denken, Fühlen und Erleben miteinander verbunden werden. Wir arbeiten mit dem Anti-Bias-Ansatz, Methoden aus der Theaterarbeit und den Health at Every Size®-Prinzipien.

So arbeiten wir:

Unser Workshop besteht aus folgenden Bausteinen:

  • Input und Wissensvermittlung rund um Fettfeindlichkeit und Diätkultur anhand der wissenschaftlichen Datenlage
  • Angeleitete biografische Spurensuche und Selbstreflexion
  • Austausch in Kleingruppen und Reflexion im Plenum
  • Theaterarbeit für die Verbindung von Fühlen, Denken und Körper

Mit unserer kombinierten Expertise aus Ernährungswissenschaft, Erwachsenenbildung, Theaterpädagogik und Soziologie führen wir euch durch zwei intensive und abwechslungsreiche Workshoptage. In einer wertschätzenden Atmosphäre wechseln sich Input, Reflexion, Übungen und Austausch ab. Denken, Fühlen und Erleben werden miteinander verbunden.


Du verarbeitest persönliche Unsicherheiten, eigene Betroffenheit und deine eigenen Schmerzerfahrungen in einem fehlerfreundlichen und zugewandten Rahmen.

Erkennst du dich in den folgenden Situationen und Gedanken wieder?

"Ich will nicht, dass mein Kind dick wird und gehänselt wird. Ich sag mal lieber was, bevor es sich Nachschlag holt."

"Mit Freund:innen ausgehen? Sage ich lieber ab, sonst "sündige" ich nur wieder."

"Wenn ich nicht endlich diese überflüssigen Pfunde loswerde, gefährde ich meine Gesundheit."

"Ach jetzt ist eh egal, jetzt esse ich so viel wie möglich und ab morgen bin ich wieder "gut" und halte Diät."

"Ich muss mein Kind auf Diät setzen, sonst wird es immer dicker."

"Oh nein, hoffentlich fällt niemandem auf, dass ich zugenommen habe."

"Ich kann xy nicht machen, solange ich nicht abgenommen habe."

"Wenn ich abnehme, werde ich endlich glücklich und zufrieden sein."

"Was bringt es mir, meinen dicken Körper zu akzeptieren, wenn andere mich dafür abwerten?"

"Eine Einladung zur Feier? Ich muss dringend schnell abnehmen, bevor ich da hin kann."

"Ich mache keine Diät, das ist eine Ernährungsumstellung, bei der ich auf bestimmte Lebensmittel verzichte, um Gewicht zu verlieren."

"Warum bin ich nur so undiszipliniert und schaffe es einfach nicht mein Gewicht zu halten/abzunehmen?"

"In Gesellschaft esse ich nur einen kleinen Salat, aber wenn ich nachher allein bin, esse ich alles, was ich will!"

Diese Gedanken haben viele Menschen, du bist damit absolut nicht allein. Aber spüre mal in dich rein, was bringen diese Gedanken dir? Zahlen sie auf deine Lebensqualität ein? Wahrscheinlich eher nicht, denn solche Gedanken gehen oft mit Stress, Unzufriedenheit und Ängsten einher. Sie können dazu führen, dass du dich selbst und andere in Lebendigkeit, Lebenslust und Verbindung beschränkst.


Die Frage ist daher: Wer könntest du ohne diese Gedanken sein?
 
In unserem Workshop lernst du, wie solche Gedanken überhaupt in unseren Kopf kommen, warum sie trügerisch, beschränkend und verletzten sind und dich absolut nicht weiterbringen. Durch die Bewusstmachung von tiefsitzenden Prägungen und Glaubenssätzen kannst du die Macht abbauen, die Diätkultur über dich und dein Leben hat, und mehr innere Freiheit und Selbstwirksamkeit gewinnen. Durch unsere Methodenauswahl aus Anti-Bias-Ansatz, Theaterarbeit und Health at Every Size®-Prinzipien verbinden wir Denken, Fühlen und Körpererleben miteinander.

Ist dieser Workshop etwas für mich?

Fettfeindlichkeit und Diätkultur durchziehen unsere gesamte Gesellschaft und wirken auf alle ein. Gleichzeitig sind Menschen in mehrgewichtigen Körpern anderes von der gesellschaftlichen Fettfeindlichkeit betroffen. Dieser Workshop richtet sich an alle Menschen, die der eigenen Fettfeindlichkeit und verinnerlichten Diätkultur etwas entgegenstellen wollen. Du kannst mit jeder Körperform mitmachen, solltest jedoch bereit sein deine eigene Positionierung zu reflektieren.
 
Du brauchst keine Vorerfahrung mit Theaterarbeit oder spezielles Vorwissen. Wir erklären gerne alle Begriffe und Konzepte, die wir benutzen, und leiten die Übungen so an, dass du sicher teilnehmen und deine persönlichen Grenzen schützen kannst.

Damit wirst du dich im Workshop beschäftigen:

1

Status quo: Die Diätkultur und ich
  • Wo in meinem Lebensalltag begegnet mir aktuell Diätkultur?
  • Wo in meinem Denken, Fühlen und Handeln steckt Diätkultur?
  • Welche Rolle hat Diätkultur bisher in meinem Leben gespielt?
  • Wo habe ich als Kind/Jugendliche:r Diätkultur erlebt?
  • Welche Gefühle löst Diätkultur in mir aus?
  • Wer wäre ich ohne Diätkultur?

2

Meinen Blick auf mehrgewichtige Körper reflektieren
  • Was hat meinen Blick auf mehrgewichtige Körper geprägt?
  • Welche Stereotype über mehrgewichtige Menschen kenne ich?
  • Welche Vorurteile habe ich gegenüber mehrgewichtigen Menschen?
  • Welche Wechselwirkung gibt es mit anderen Vielfaltsaspekten (Geschlecht, Alter, Milieu, Hautfarbe, Behinderung etc.)?
  • Wo in meinem Leben habe ich Ausschlusserfahrungen aufgrund von Fettfeindlichkeit erlebt und/oder beobachtet? Wie bin ich damit umgegangen?

3

Meine Resilienz stärken für mehr Sensibilität und Power
  • Wie kann ich mich und andere gegen Fettfeindlichkeit und Diätkultur schützen?
  • Welche Ressourcen habe ich schon und wie nutze ich diese umsichtig?
  • Wie versöhne ich mich mit meiner eigenen Fettfeindlichkeit?

DER WORKSHOP

16 Teilnehmer:innen, 2 Referentinnen, 2 Tage

Der Workshop findet am 5. Mai 2023 von 14-19 Uhr und 6. Mai 2023 von 9-17 Uhr in Stuttgart statt.


Unsere Location ist das Maramuna (Breitscheidstr. 106a (Hinterhaus), 70176 Stuttgart) im wunderschönen Stuttgarter Westen, umgeben von Cafés und Bars, sodass zum Mittag- und Abendessen für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte (auf eigene Kosten). Ein Supermarkt ist ebenfalls in Laufdistanz (auf eigene Kosten). Für Snacks und Getränke während des Workshops ist gesorgt (im Preis inbegriffen). 


Um eine hohe didaktisch-methodische Qualität und gute Begleitung zu sichern, darf die Gruppe nicht zu groß sein. Die Plätze sind daher auf 16 Teilnehmer:innen begrenzt.

DU BEKOMMST
Informationen und Wissen
  • Wie Fettfeindlichkeit in unserer Gesellschaft verankert ist und jede einzelne Person - egal, ob dick oder dünn - betrifft
  • Welche Auswirkungen Gewichtsstigmatisierung und Fettfeindlichkeit auf Gesundheit, soziale Interaktionen und Lebensqualität haben
  • Warum es in unserer fettfeindlichen Gesellschaft Kraft und Selbstarbeit braucht, um in Frieden mit dem eigenen Körper zu leben
  • Warum wir letztendlich das System ändern müssen und inwieweit wir dabei bei uns selbst ansetzen können
DU Bekommst
Ansprechendes und unterstützendes Material
  • Persönliches, digitales Journal mit Texten und Übungen zum Workshop
  • Dokumentation aller Übungen und Prozesse
  • Literatur- und Hörempfehlungen sowie Watchlist zum Weitermachen

Du Elebst
Begleitung und Moderation durch zwei erfahrene Expert:innen
  • Fein abgestimmte und Methodik und Didaktik
  • Professionelle und sensible Begleitung und Führung
  • Geballte Expertise aus Ernährungswissenschaft, Erwachsenenbildung, Theaterpädagogik und Soziologie
DU Erlebst
Persönlichkeitsstärkung und -entwicklung
  • Wie du dich besser gegen Einflüsse von Diätkultur wehren und gegen unterdrückerischen Normen abgrenzen kannst
  • Wie du mehr innere Freiheit und Selbstwirksamkeit in einer von Fettfeindlichkeit geprägten Gesellschaft erlangst
  • Wie du aufhörst, Fettfeindlichkeit und Vorurteile weiterzutragen und endlich den Kreislauf durchbrichst - für dich selbst, deine Familie, deine Freund:innen, deine Kinder und alle darauffolgenden Generationen

Das sind wir: Inna Zeitler

Anti-Bias-Trainerin & Theaterpädagogin


Ich bin Anti-Bias-Trainerin und Theaterpädagogin. In meiner Arbeit interessiere ich mich dafür, was Menschen verbindet: Die Grundbedürfnisse nach Zugehörigkeit, Anerkennung und Sicherheit. Die Erfahrung in Schubladen gesteckt zu werden und selbst Schubladen im Kopf zu haben. Ich beschäftige mich damit, welche Botschaften wir über uns und andere verinnerlicht haben und was für Konsequenzen diese Botschaften für unsere Lebensqualität haben. Als überzeugte Bildungs-Enthusiastin vermittle ich Wissen und Werkzeuge für vorurteilsbewusstes Handeln: in Beziehungen zu anderen, am Arbeitsplatz, in der Freizeit und im gesellschaftlichen Miteinander. Ich möchte in einer Welt leben, in der Menschen unabhängig von ihren Vielfaltsmerkmalen wie Alter, Hautfarbe, Geschlecht, Behinderung oder Körperform in Würde leben und frei sein können.
 
Selbstpositionierung: Ich bin dick und erlebe mit meinem Körper seit ich denken kann fettfeindliche Beschämung und Abwertung. Oft stehen diese Erfahrungen in Verbindung mit meinen anderen Vielfaltsmerkmalen: Mit meiner migrantischen Post-Ost Biografie, meinem jüdisch sein, dass ich als Frau gelesen werde und sozialisiert bin. Gleichzeitig genieße ich im Spektrum der Körperformen und Schönheitsnormen einige Privilegien und muss bestimmte fettfeindliche Erfahrungen deshalb nicht machen. Dieser Schutz wird wiederum dadurch verstärkt, dass ich als weiße, nicht behinderte endo-cis-Frau durch die Welt gehe.


Das sind wir: Dr. Antonie Post

Ernährungstherapeutin, Speakerin & Autorin


In meiner Arbeit geht es viel um Beziehungen - zu sich selbst, zum Essen und zum eigenen Körper. Als Anti-Diät-Ernährungstherapeutin unterstütze Menschen dabei, Diäten und restriktive Ernährungsweisen hinter sich zu lassen, Frieden mit sich und dem eigenen Körper zu schließen und die Rahmenbedingungen zu schaffen für ein bedürfnisorientiertes Essverhalten, das von Selbstfürsorge motiviert ist. Dafür habe ich 2021 meine Praxis für gewichtsneutrale Ernährungsberatung und -therapie gegründet, in der ich nach den Prinzipien von Health at Every Size® arbeite. Menschen individuelle Werkzeuge in die Hand zu geben, wie sie in einer fettfeindlichen Welt bestehen, reicht in meinen Augen aber nicht aus. Ich möchte dazu beitragen, dass wir als Gesellschaft endlich die Verknüpfung von Gesundheit und Gewicht lösen und kläre u.a. in meinem Podcast, meinem Buch und auf Instagram über die Folgen von Gewichtsstigmatisierung aus.


Selbstpositionierung: Ich bin eine weiße, nicht-behinderte, heterosexuelle endo-cis-Frau mit einer beträchtlichen Menge Body Privilege. Mein Körper ist am unteren Ende des Spektrums dick_fett angesiedelt und mich schützen weitere Privilegien wie bspw. meine akademische Bildung zusätzlich vor Beschämung und Abwertung. Meine Sicht auf die Welt ist daher limitiert, da ich es nicht nachvollziehen kann, wie es ist, in einem mehrfach marginalisierten Körper zu leben oder von Intersektionalität betroffen zu sein. Das erkenne ich an und hoffe, mit meiner Arbeit und meinem Sein trotzdem neue Perspektiven aufzeigen und den Blick auf Körper besonders im Hinblick auf Gesundheit verändern zu können.

Warum Theater?

Wir nutzen Übungen und Methoden aus der Theaterarbeit, damit du deinen Gedanken und Gefühlen spielerisch Luft machen kannst. Theaterarbeit fördert Lebendigkeit, Spielfreude, gemeinsames Lachen, Empathie, Selbstwirksamkeit und Kreativität. Mit Mitteln des Theaters können wir uns mit Themen und Erfahrungen auf ganz vielfältige Weise auseinandersetzen und so inhaltliche und reflexive Arbeit mit körperlichem Erleben verbinden.

Du brauchst keine Erfahrung mit Theaterspielen. Neben musikalischen und spielerischen Warm-ups, arbeiten wir mit dem theatralen Mischpult nach Maike Plath: Das ist eine Art Baukasten mit grundlegenden Theater-Elementen. Gemeinsam wird die Gruppe so zu Theater-DJs, die das Mischpult nutzen, um sich auf kreative und spielerische Weise mit unseren Workshopthemen auseinanderzusetzen und dabei Selbstwirksamkeit und Emotionsverarbeitung zu erfahren.

Keine Sorge! Es passiert nichts, was du nicht möchtest oder dir unangenehm ist. Wir zerren dich nicht einfach durch unser Programm, du bestimmst immer selbst über deine Grenzen! Es gilt ein uneingeschränktes Veto-Prinzip. Was das ist und wie es funktioniert erklären wir im Workshop ausführlich.

Was ist Health at Every Size®?

Health at Every Size® (kurz HAES®) ist ein medizinisch erprobtes, gewichtsneutrales Konzept für mehr Gesundheit, Body Positivity und Wohlbefinden. Es basiert auf den folgenden fünf Prinzipien: Förderung von Körperrespekt und Körperakzeptanz unabhängig von Größe, Umfang oder Körperform, Essen für das Wohlbefinden dank Intuitiver Ernährung, die den natürlichen Umgang mit Nahrung stärkt, körperliche Bewegung, bei der die Freude im Vordergrund steht, gewichtsinklusiver und respektvoller medizinischer Versorgung und der Förderung gesunder Verhaltensweisen und gesundheitsfördernder Verhältnisse. Immer mehr wissenschaftliche Studien zeigen, dass es nicht nur möglich, sondern sogar sinnvoll ist, unabhängig vom Gewicht die eigene Gesundheit zu betrachten und zu verbessern. Wir werden häufig gefragt, ob HAES eine intuitive Möglichkeit zum Abnehmen ist und müssen das ganz klar verneinen. Wer mit Health at Every Size® oder Intuitiver Ernährung eine Gewichtsabnahme verspricht, verkauft gerade eine Diät. Fakt ist: Niemand kann sagen, was mit dem Gewicht passiert, wenn jemand anfängt intuitiv zu essen. Ein wichtiger Teil der Philosophie von HAES ist aber, dass eine konkrete Gewichtsabnahme nicht angestrebt wird. Trotzdem kann es sein, dass eine Person mit Health at Every Size® Gewicht verliert, wenn sie damit allgemein gesündere Lebensgewohnheiten entwickelt. Genauso gut kann es aber sein, dass das Gewicht gleichbleibt oder die Person sogar zunimmt.

Was ist Anti-Bias?


Der Anti-Bias-Ansatz zielt auf Sichtbarmachung und Abbau von Diskriminierung und wurde in den 1980ern in den USA entwickelt. Er ist inspiriert von der Social Justice Bewegung und der Schwarzen Bürger:innenrechtsbewegung in den USA. Im Englischen bezeichnet Bias Verzerrungen in unserer Wahrnehmung, beispielsweise durch Stereotype und Vorurteile. Die Grundannahme ist, dass alle Menschen Stereotype und Vorurteile erlernt haben und gleichzeitig selbst von diesen betroffen sind. Als kleine Kinder sind wir darauf angewiesen zu lernen, was "gut" und was "schlecht" ist, was als "normal" gilt und was von uns erwartet wird. Neben Normen und Werten verinnerlichen wir so auch Stereotype und Vorurteile gegenüber bestimmten Gruppen. Der so erlernte Bias ist daher nicht zufällig, sondern spiegelt die Gesellschaft wider, in der wir aufwachsen - auch ihre Fettfeindlichkeit und Diätkultur. Beim Anti-Bias-Ansatz geht es um einen bewussten Umgang mit Schubladendenken, Empathie und Stärkung des Selbstwertes und der Widerstandsfähigkeit. Damit mehr Menschen unabhängig von ihren Vielfaltsmerkmalen ihre Potenziale entfalten und in Würde leben können. "Der Anti-Bias-Arbeit strebt soziale und politische Verhältnisse an, in denen alle Menschen gleiche Chancen auf Anerkennung, Teilhabe und Entfaltung haben. Die Wertebasis ist die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen in ihrer Vielheit."  Anti-Bias-Arbeit legt den Fokus auf biografischen Spurensuche und reflexiven Selbstverortung: Welche Vorurteile trage ich in mir? Was prägt meinen Blick auf mich und andere? Wie bin ich gesellschaftlich positioniert? Was verleiht mir Power und wie nutze ich diese?

Wir starten in:

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Für wen ist der Workshop NICHT?

Häufig wird Menschen, die sich mit ihrer eigenen Fettfeindlichkeit auseinandersetzen und/oder die Prinzipien von Health at Every Size® in ihr Leben holen, vorgeworfen, sie würden "es sich leicht machen" oder wären einfach nur "zu faul", sich um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu kümmern. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Sich mit den eigenen Glaubenssätzen und Vorurteilen auseinander zu setzen und ihnen aktiv entgegenzuwirken, ist die harte Tour. Dieser Workshop ist ein Bildungsangebot und bringt dir nur dann etwas, wenn du dich bewusst auf die damit verbundene Arbeit einlässt. Wenn du einfach auf ein bisschen Austausch mit Gleichgesinnten, Selbstliebe-Affirmationen und Anleitungen zum Self-Care-Schaumbad hoffst, müssen wir dich leider enttäuschen.
 
Radikale Selbstliebe kann durchaus politisch sein und wir lieben Schaumbäder, aber im Kampf gegen Fettfeindlichkeit sind sie leider wirkungslos. Hier im Workshop wollen wir nicht nur ein bisschen an der Oberfläche kratzen, sondern wirklich tief in Glaubenssätze, Strukturen und Stereotypen eintauchen. Hier passiert der Deep Shit, der zeitweise sicher unangenehme Gefühle an die Oberfläche bringt. Dafür ist es umso befreiender diese im Anschluss loszulassen.  Wir sind überzeugt: Erst eine bewusste Auseinandersetzung führt zu mehr innerer Freiheit, Resilienz und Selbstwirksamkeit.

Dieser Workshop ist daher nicht für dich geeignet, wenn du infrage stellst, dass es Fettfeindlichkeit gibt und diese in gesellschaftliche Strukturen eingeschrieben ist, nicht bereit bist, dich mit deinen Prägungen, Vorurteilen und Erfahrungen auseinanderzusetzen, keine Lust auf Selbstarbeit und Selbstreflexion hast oder dir durch die Teilnahme eine Gewichtsreduktion erhoffst.

Disclaimer

Die Teilnahme setzt eigenverantwortliche Lernbereitschaft voraus. Für diese Prozesse können wir keinen bestimmten Erfolg versprechen. Wir sind hierbei lediglich Prozessbegleiterinnen und geben Input, Hilfestellungen, Impulse und Vorschläge. Wir sind keine Psychotherapeutinnen und unser Workshop stellt keine solche Therapie dar. Dennoch können bei der Arbeit an biografischen Themen und bei Reflexionsprozessen Gefühle ausgelöst und existierende psychische Probleme verstärkt werden. Wir übernehmen keine Haftung für psychische Belastungen während und in Folge unserer Zusammenarbeit. An dieser Stelle muss psychotherapeutische Hilfe in Anspruch genommen werden. Du bist für deine psychische und selbstverständlich auch für deine physische Gesundheit in vollem Umfang selbst verantwortlich. Dieser Kurs ist außerdem nicht für dich geeignet, wenn du in einer aktiven Essstörung oder frühen Recovery bist. Bitte sprich uns vor der Buchung an, wenn du dir nicht sicher bist, ob das auf dich zutrifft.

Workshop: Ditch Diet Culture

Mit Anti-Bias-Training zu mehr innerer Freiheit und Selbstwirksamkeit

497 €

  • 2-tägiger Präsenzworkshop in Stuttgart
  • jetzt 100 € Early Bird Rabatt sichern
  • Input und Wissensvermittlung rund um Fettfeindlichkeit und Diätkultur anhand der wissenschaftlichen Datenlage
  • Austausch in Kleingruppen und Reflexion im Plenum
  • Theaterarbeit für die Verbindung von Fühlen, Denken und Körper
  • Verarbeitung deiner eigene Betroffenheit und Schmerzerfahrung in einem zugewandten und mutigen Rahmen

Häufige Fragen

Für wen ist dieser Workshop gedacht?

Fettfeindlichkeit und Diätkultur durchziehen unsere gesamte Gesellschaft und wirken auf alle ein. Gleichzeitig sind Menschen in mehrgewichtigen Körpern anderes von der gesellschaftlichen Fettfeindlichkeit betroffen. Dieser Workshop richtet sich an alle Menschen, die der eigenen Fettfeindlichkeit und verinnerlichten Diätkultur etwas entgegenstellen wollen. Du kannst mit jeder Körperform mitmachen, solltest jedoch bereit sein deine eigene Positionierung zu reflektieren.


Falls du dir nicht sicher bist, ob dieser Workshop für dich geeignet ist, dann sprich uns gerne an.

Für wen ist der Workshop nicht geeignet?

Dieser Workshop ist nicht für dich geeignet, wenn du

  • infrage stellst, dass es Fettfeindlichkeit gibt und diese in gesellschaftliche Strukturen eingeschrieben ist.
  • nicht bereit bist, dich mit deinen Prägungen, Vorurteilen und Erfahrungen auseinanderzusetzen.
  • keine Lust auf Selbstarbeit und Selbstreflexion hast.
  • dir durch die Teilnahme eine Gewichtsreduktion erhoffst.

Ich wäre gerne bei dem Workshop dabei, an dem Wochenende habe ich aber keine Zeit. Welche anderen Optionen habe ich?

Solltest du keine Zeit haben, dann lass dich trotzdem unverbindlich auf die Warteliste setzen und erfahre als erste:r, sobald es konkrete Neuigkeiten oder neue Workshop-Termine gibt.

Warum ist die Anzahl der Teilnehmer:innen begrenzt?

Um eine hohe didaktisch-methodische Qualität und gute Begleitung zu sichern, darf die Gruppe nicht zu groß sein. Die Plätze sind daher auf 16 Teilnehmer:innen begrenzt.

Kann ich auch teilnehmen, wenn ich nicht mehrgewichtig bin?

Ja, kannst du. Die Voraussetzung ist, dass du bereit bist, dich mit diesem Privileg auseinander zu setzen.


Das bedeutet unter anderem, die Lebensrealtiät und Erfahrungen von Teilnehmer:innen mit Mehrgewicht nicht in Frage zu stellen und/oder abzuwerten. Selbstverständlich gilt das für alle, aber als schlanker Ally kann das eine besondere Herausforderung für dich sein, der du dich stellen wollen solltest.

Wie lange habe ich Zugriff auf die Inhalte?

Wir stellen dir die workshopinhalte als Workbook, Download u.a. zur Verfügung, sodass du sie jederzeit wieder verwenden kannst, um bestimmte Themen aufzufrischen und zu vertiefen.

Warum bietet ihr den Workshop nicht online oder als Selbstlernkurs an?

Mit unserer kombinierten Expertise aus Ernährungswissenschaft, Erwachsenenbildung, Theaterpädagogik und Soziologie führen wir euch durch zwei intensive und abwechslungsreiche Workshoptage. Der feinabgestimmte Wechsel aus Input, Reflexion, Übungen und Austausch hat das Ziel, Denken, Fühlen und Erleben miteinander zu verbinden.


Das funktioniert, wie du dir wahrscheinlich vorstellen kannst, nur vor Ort, daher ist eine Online-Teilnahme oder das anschließende alleinige Aufarbeiten der Inhalte nicht möglich.

Ich würde gerne am Workshop teilnehmen, kann es mir aber nicht leisten. Was kann ich tun?

Schreib uns! Möglicherweise finden wir eine Lösung, wie du doch teilnehmen kannst.

© 2023 | Dr. Antonie Post