Warum ein "Tritt in den Hintern" dicke Menschen nicht gesünder macht
***TRIGGERWARNUNG: FAT SHAMING, ZAHLEN***
Viele Leute meinen leider immer noch, dass „ein Tritt in den Hintern“ – oder auf Englisch „tough love“ – mehrgewichtige Menschen zum Abnehmen motivieren. Tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen, dass Gewichtsstigmatisierung körperliche Veränderungen und Verhaltensänderungen auslösen kann, die mit einer schlechten Stoffwechselgesundheit und einer erhöhten Gewichtszunahme verbunden sind.
Genauer gesagt ist Gewichtsstigmatisierung assoziiert mit einem höheren Körpergewicht, einem erhöhten Risiko für Diabetes Typ 2, oxidativem Stress, einem erhöhten Cortisol- und C-reaktivem Proteinspiegel, Essstörungen, Depressionen, Angststörungen, Unzufriedenheit dem eigenen Körperbild und einem geringeren Selbstwertgefühl, besonders bei mehrgewichtigen Personen. Warum das so ist, welche Mechanismen dahinterstehen und was mögliche Lösungsansätze sind, darum geht es in der heutigen Episode. Ich wünsche dir viel Spaß beim Anhören.
Shownotes
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https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/obesity-and-overweight
Zum Weiterhören:
Episode 8: Der Club der “guten Dicken” – Warum du lieber ein “schlechter Dicker” sein solltest https://antoniepost.de/2020/08/19/der-club-der-guten-dicken/
Episode 25: Macht Stress dick? – Wie sich Stress auf deinen Körper und dein Gewicht auswirkt https://antoniepost.de/2020/12/16/macht-stress-dick/
Episode 33: Die Ursprünge von Health at Every Size – Warum Body Positivity auch nicht mehr das ist, was es mal war https://antoniepost.de/2021/02/10/die-urspruenge-von-health-at-every-size/
Episode 44: Weniger essen, mehr bewegen? – Warum Gewicht keine Frage der Willenskraft ist https://antoniepost.de/2021/05/19/weniger-essen-mehr-bewegen/
Zum Weiterlesen:
Blogpost: Gehörst du zu den „guten Dicken“? https://antoniepost.de/2020/02/10/gehoerst-du-zu-den-guten-dicken/
Sabrina Strings. Fearing the black body – The racial origins of fatphobia; New York University Press 2019
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