Warum wir unsere eigene Lebensrealität nicht auf andere übertragen können

Mir begegnet – nicht besonders überraschend – von Kolleg:innen häufig viel Skepsis, wenn ich so etwas sage wie: Diäten funktionieren nicht. Sie können häufig mit vielem mitgehen, was ich sage, auch wenn ich merke, dass es vielen sehr schwerfällt, sich dem Gedanken zu öffnen, dass ein vorsätzlicher Gewichtsverlust für die meisten Menschen nicht funktioniert und dass Schlanksein keine Frage der Willenskraft ist. Es gibt aber auch Ernährungsfachkräfte oder Mediziner:innen, die eindringlich vor der Intuitiven Ernährung warnen. Sie sagen dann so etwas wie: Es ist gefährlich, intuitiv zu essen. Wenn wir uns alles erlauben zu essen, was wir wollen, dann werden wir dick. Wenn wir nicht Maß halten, sprich unser Essverhalten zu einem gewissen Maß kontrollieren, dann essen wir nur noch „ungesunde“ Dinge und dann werden wir krank. Aber stimmt das wirklich? Müssen wir unsere Ernährung kontrollieren, um gesundheitsorientiert zu leben?

Warum ich davon überzeugt bin, dass jedes Lebensmittel Teil einer gesundheitsfördernden, ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung sein kann und es die Gesundheit und das Wohlbefinden verbessert, wenn wir Diäten hinter uns lassen – und zwar nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die emotionale, soziale und mentale Gesundheit – darüber spreche ich in der heutigen Episode. Ich wünsche dir viel Spaß beim Anhören!

Shownotes

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Die wissenschaftliche Datenlage sagt ganz eindeutig, dass Diäten die körperliche und mentale Gesundheit gefährden und langfristig zu einer Gewichtszunahme führen. Aber was, wenn das Gewicht die Gesundheit belastet oder jemand eine chronische Krankheit hat wie Bluthochdruck, eine Fettstoffwechselstörung oder einen Diabetes? Spätestens dann ist es doch sicher gerechtfertigt, eine Diät anzufangen und damit zu versuchen, vorsätzlich Gewicht zu verlieren, oder? Nein. Nur weil jemand eine Diagnose hat, wirken Diäten trotzdem nicht. Sie erhöhen nur die Scham, wenn eine nachhaltige Gewichtsreduktion (wie zu erwarten ist) nicht funktioniert und den Leidensdruck, zu essgestörten Verhaltensweisen zu greifen.

Die gute Nachricht: Um deinen Blutzucker wieder in Balance zu bringen bzw. ganz allgemein etwas für deine Gesundheit zu tun, musst du dir weder Lebensmittel verbieten noch eine strenge Diät einhalten und auch keinen vorsätzlichen Gewichtsverlust anstreben. Alles, was du brauchst ist Selbstfürsorge und auf meiner Homepage kannst du zwölfseitiges E-Book herunterladen, das dir fünf Strategien an die Hand gibt, wie du gewichtsneutral und bedürfnisorientiert deinen Blutzucker positiv beeinflussen kannst.

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Disclaimer: Dieser Podcast dient ausschließlich zu Informations- und Bildungszwecken, ist kein Ersatz für eine individuelle medizinische oder psychische Gesundheitsberatung und stellt keine Therapeut-Patient-Beziehung dar.

Falls du Hilfe brauchst wende dich z. B. an: https://www.bzga-essstoerungen.de/ oder Telefon: 0221-892031 (Es fallen die Kosten für Gespräche ins Kölner Ortsnetz an). Das Beratungstelefon der BZgA steht Betroffenen, Angehörigen und anderen Personen für Fragen rund um Essstörungen zur Verfügung. Die Berater unterliegen der Schweigepflicht.

 

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Bruce LJ, Ricciardelli LA. A systematic review of the psychosocial correlates of intuitive eating among adult women. Appetite. 2016 Jan 1;96:454-472. doi: 10.1016/j.appet.2015.10.012. Epub 2015 Oct 22. PMID: 26474781. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26474781/

Christoph MJ, Hazzard VM, Järvelä-Reijonen E, Hooper L, Larson N, Neumark-Sztainer D. Intuitive Eating is Associated With Higher Fruit and Vegetable Intake Among Adults. J Nutr Educ Behav. 2021 Mar;53(3):240-245. doi: 10.1016/j.jneb.2020.11.015. Epub 2021 Jan 8. PMID: 33423901; PMCID: PMC8238010. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33423901/

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Hazzard VM, Telke SE, Simone M, Anderson LM, Larson NI, Neumark-Sztainer D. Intuitive eating longitudinally predicts better psychological health and lower use of disordered eating behaviors: findings from EAT 2010-2018. Eat Weight Disord. 2021 Feb;26(1):287-294. doi: 10.1007/s40519-020-00852-4. Epub 2020 Jan 31. PMID: 32006391; PMCID: PMC7392799. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32006391/

Koller KA, Thompson KA, Miller AJ, Walsh EC, Bardone-Cone AM. Body appreciation and intuitive eating in eating disorder recovery. Int J Eat Disord. 2020 Aug;53(8):1261-1269. doi: 10.1002/eat.23238. Epub 2020 Feb 5. PMID: 32020677. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32020677/

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Messer M, Tylka TL, Fuller-Tyszkiewicz M, Linardon J. Does body appreciation predict decreases in eating pathology via intuitive eating? A longitudinal mediation analysis. Body Image. 2022 Dec;43:107-111. doi: 10.1016/j.bodyim.2022.08.014. Epub 2022 Sep 13. PMID: 36113280. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36113280/

Tylka TL, Calogero RM, Daníelsdóttir S. Is intuitive eating the same as flexible dietary control? Their links to each other and well-being could provide an answer. Appetite. 2015 Dec;95:166-75. doi: 10.1016/j.appet.2015.07.004. Epub 2015 Jul 8. PMID: 26162949. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26162949/

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MEHR STUDIEN ZUM INTUITIVEN ESSEN: http://www.intuitiveeating.org/resources/studies/

 

Zum Weiterhören:

Episode 5: Mogelpackung Intuitiv Abnehmen – Wie du Diäten erkennst, die sich als Intuitive Ernährung tarnen https://antoniepost.de/2020/07/29/mogelpackung-intuitiv-abnehmen/

Episode 6: Essen ist keine Medizin – Warum wir endlich aufhören müssen, Hippokrates falsch zu zitieren https://antoniepost.de/2020/08/05/essen-ist-keine-medizin/

Episode 29: Zucker macht nicht süchtig – Wie Restriktion suchtähnliche Verhaltensweisen auslösen kann + Mini-Interview mit Julia Steppat @seelenmut https://antoniepost.de/2021/01/13/zucker-macht-nicht-suechtig/

Episode 40: Gibt es „gute“ und „schlechte“ Lebensmittel? – Warum es nicht gesund ist, Lebensmittel zu kategorisieren https://antoniepost.de/2021/04/21/gibt-es-gute-und-schlechte-lebensmittel/

Episode 86: Perfektionismus und Diätkultur – Wie dich Schwarz-Weiß-Denken davon abhält, Frieden mit dem Essen zu schließen https://antoniepost.de/2022/03/09/perfektionismus-und-diaetkultur/

 

Episode 87: Diäten machen krank statt schlank – Warum ein gewichtsneutraler Gesundheitsansatz einem gewichtszentrierten überlegen ist https://antoniepost.de/2022/03/16/diaeten-machen-krank-statt-schlank/

Episode 97: Dafür gibt’s doch bestimmt ’ne Studie! – Was du zu Studien über Ernährung und Gesundheit wissen solltest https://antoniepost.de/2022/07/27/dafuer-gibts-doch-bestimmt-ne-studie/

Zum Weiterlesen:

5 Gründe, warum es problematisch ist, Nahrung als Medizin zu bezeichnen https://antoniepost.de/2022/03/17/5-gruende-warum-es-problematisch-ist-nahrung-als-medizin-zu-bezeichnen/

3 einfache Wege, wie du bei der intuitiven Ernährung versagst https://antoniepost.de/2020/04/14/3-einfache-wege-wie-du-bei-der-intuitiven-ernaehrung-versagst/

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2 thoughts on “Ist die Intuitive Ernährung gefährlich?

  1. Hallo Antonie,
    Danke fuer die sehr interessante Podcast-folge! Ich verfolge deinen Podcast schon seit 2 Jahren, hab neulich auch dein Buch gelesen.
    Ich bin begeistert!
    Mich aergert dass viele Aerzte immer noch Diaetkultur propagieren und einen zum abnehmen oder zu einer bariatrischen OP draengen. Ich habe vor 2 Jahren sogar eine von der Krankenkasse bezahlte Abnehm-Reha ueber 3 Wochen gemacht. Hier wurde einem nahegelegt fettarm und zuckerreduziert zu essen, was ja auch nichts anderes als eine Diaet ist. Natuerlich hab ich damit auch nur einen weiteren Jojo hingelegt. Ich hoffe dass Intuitives Essen eines Tages endlich Grundkonsens in der Medizin wird. Das ist auch komplett alternativlos.
    Bleib wie du bist und frohen Mut! Liebe Gruesse,

    1. Hallo! Danke für diese wunderbare Rückmeldung, darüber freue ich mich sehr! Ja, du hast so recht, das ist leider immer noch so verbreitet, aber ich habe wirklich die Hoffnung, dass sich gerade etwas ändert!!!

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